Rote Zecke beim Hund – Die 4 bekanntesten Arten
Weltweit gibt es über 900 verschiedene Zeckenarten, welche sich in ihrem Äußeren, der Wirtauswahl, der Ernährungsart und in der jeweiligen Gefahr unterscheiden. In Deutschland und Umgebung findet man im Fell von Vierbeinern meist braune bis gräuliche Parasiten vor. Allerdings kann manchmal auch eine rote Zecke beim Hund vorkommen. Welche äußerlichen Merkmale sie aufweisen, wo sie bevorzugt vorkommen und welche Risiken bei einem solchen Parasitenbefall mitspielen kann man in diesem Artikel nachlesen.
Die marmorierte Auwaldzecke
Die Auwaldzecke, auch bekannt unter dem Namen “Dermacentor reticulatus” oder “Winterzecke”, hat sich besonders in den letzten Jahren deutschlandweit sehr ausgebreitet. Außerdem gehört sie der Gattung der Buntzecken an.
Merkmale der Winterzecke
Diese rote Zecke beim Hund kann nach der Nahrungsaufnahme bis zu 16 Millimeter groß werden und ist daher mit freiem Auge gut erkennbar. Die Männchen sind allerdings ein wenig kleiner als die weiblichen Schädlinge, wobei ihr Rückenschild den gesamten Körper bedeckt und bei den Weibchen nur vom Kopf bis zum vorderen Körperdrittel reicht. Ebenso hilft der Rückenschild bei einer klaren Erkennung, da dieser weiß marmoriert und nur außen rot umrandet ist.
Vorkommen
Wie die meisten Zecken, findet man auch die Auwaldzecke vor allem im Frühjahr und im Herbst am häufigsten vor. Verstärkt hat sie sich, bezogen auf Deutschland, im Osten und Südwesten verbreitet. Bevorzugt hält sich dieser Schädling in Wäldern, Wiesen, Mooren als auch in Überschwemmungsgebieten auf. Sollte man daher in den besagten Zeiten mit dem Vierbeiner in solchen Gebieten spazieren gehen, sollte im Anschluss nach roten Zecken beim Hund gesucht werden.
Gefahr dieser roten Zecke beim Hund
Zecken beinhalten in ihrem Inneren Krankheitserreger, weshalb ein Parasitenbefall immer ernst genommen werden muss, da es bei einem Biss zu einer Übertragung kommen kann. Die Auwaldzecke ist vor allem für das Risiko einer Ansteckung mit Babesien als auch mit Hundemalaria bekannt. Hierbei kann es sogar zu einer sehr bedrohlichen gesundheitlichen Lage des Tieres kommen, weshalb man sich als Besitzer die Verwendung von Zeckenmittel für Hunde gut überlegen sollte. Des Weiteren unterscheidet sich die sogenannte Winterzecke von anderen Arten, da sie ihre Wirte aktiv jagt. Dazu gehören zum Beispiel Hunde, Schafe oder Pferde, jedoch befällt sie eher selten Menschen.
Der Gemeiner Holzbock
Ein weiterer Vertreter von roten Zecken beim Hund ist der gemeine Holzbock, welcher in der Fachsprache auch als “Ixodes ricinus” bezeichnet wird. Der Parasit fällt in die Familie der Schildzecken und ist der bekannteste Vertreter, da er die am häufigst vorkommende europäischen Art ist, welche ebenso Menschen oft als Wirt aufsucht.
Äußerliche Merkmale
Aufgrund der auffallend roten Farbe des Rückenschilds unterscheidet sich die Art klar von anderen Parasiten im Fell von Vierbeinern, wie zum Beispiel von weißen Zecken beim Hund. Zudem gehört der gemeine Holzbock zu den mittelgroßen Zecken und hat schwarze Beine ohne jegliche weiße Musterungen. Die männlichen Parasiten differenzieren sich wieder durch den Rückenschild, welcher zum einen teilweise schwarz ist und außerdem den gesamten Körper bedeckt. Bei Weibchen reicht dieser nur bis etwa zur Hälfte des Rückens.
Bevorzugtes Vorkommen dieser roten Zecke
Die rote Zecke lauert ihren Wirten regelrecht auf, in dem sie auf Grashalme oder in Büschen raufklettern. Durch ihre Sinnesorgane können sie potentielle Nahrungsquellen aufgrund von Körperwärme, Schweißgeruch oder Erschütterungen wahrnehmen und befallen. Gerade in Wäldern, Parkanlagen oder selbst im eigenen Garten kann es daher zu einem Befall eines gemeinen Holzbockes kommen.
Tipp: Es ist auch immer sinnvoll nicht nur den Hund, sondern auch sich selbst nach roten Zecken abzusuchen. Aufgrund der Lebensweise ist bei Menschen meist der Bein- und Wadenbereich betroffen.
Miteingehende Gefahr bei einem Biss
Da milde Temperaturen für den gemeinen Holzbock ausreichen, um aktiv zu sein, kann die rote Zecke beim Hund das ganze Jahr über vorkommen. Infizierte Zecken können bei einem Befall Borreliose oder FSME-Viren übertragen, weshalb auch hier zu Vorsicht geraten wird. Für einen länger anhaltenden Zeckenschutz bieten sich vor allem Spot-On-Mittel an. Nupet, das “Floh- und Zeckenschild” für Hunde, wird auf die Nackenhaut von Vierbeinern aufgetragen und weist eine hohe Wirksamkeit und Verträglichkeit, ohne vorhandenen Neurotoxinen, auf.
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Zudem stellen auch Hausmittel gegen Zecken beim Hund eine chemiefreie und somit schonendere Alternative im Kampf gegen die Parasiten dar.
Die Braune Hundezecke
Trotz ihres fehlleitenden Namens gehört die braune Hundezecke, auch “Rhipicephalus sanguineus”, zu den roten Zecken. Genauer gesagt gehört sie ebenfalls der Familie der Schildzecken an und stammt ursprünglich aus Nordafrika.
Typische Erkennungsmerkmale
Sollte man als Besitzer eine rote Zecke beim Hund entdecken, welche eine rotbraune Färbung des gesamten Rückenschildes aufweist, so handelt es sich wahrscheinlich um die braune Hundezecke. Die Weibchen weisen zusätzlich noch eine dunklere Stelle am Vorderkörper auf und können im gesättigten Zustand bis zu 12 Millimeter groß werden.
Häufiges Vorkommen
Mittlerweile kommt die braune Hundezecke nicht nur noch in Nordafrika, sondern auch in Südeuropa vor. In nördlichen Gebieten findet man sie nur aufgrund von Einschleppung, so auch in Deutschland. Da sie sich allerdings in beheizten Räumen sehr wohlfühlen, können sie dadurch das ganze Jahr dort aktiv sein.
Gefahr
Vierbeiner sind bevorzugte Wirte von der braunen Hundezecke. Diese kann bei einem Befall Hepatozoonose, Hundebabesiose oder Zeckenfieber übertragen. Sollte eine rote Zecke beim Hund gefunden werden, muss diese schnellstmöglich beseitigt werden. So kann das Risiko einer Krankheitsübertragung minimiert werden. Wenn man eine Zecke beim Hund entfernen will, sind bestimmte Hilfsmittel, wie eine Zeckenzange, sehr nützlich.
Tipp: Da die braune Hundezecke dennoch vermehrt in südlicheren Gegenden verbreitet ist, sollte man stets ein Werkzeug für eine Zeckenentfernung in der Reiseapotheke eingepackt haben.
Diese rote Zeckenart ist jedoch nicht sehr gefährlich für den Menschen, da dieser eher selten als Wirt befallen wird.
Die Schafzecke
Unter dem “Dermacentor marginatus” versteht man auch die Schafzecke, welche ebenso Frühjahrszecke genannt wird. Sie ist vor allem im Frühjahr, von Februar bis April, und im Herbst, von August bis Winterbeginn, sehr aktiv. Nach dem gemeinen Holzbock ist die Schafzecke die häufigste Zeckenart in Europa.
Merkmale der roten Zecke beim Hund
Genauso haben auch hier die Männchen wieder ein komplett bedeckendes Rückenschild, welches bei den weiblichen Parasiten nur bis zum vorderen Drittel reicht. Auffällig daran ist jedoch, dass das silberne bis dunkle Schild ein rötliches Schimmern aufweist.
Vorkommen
Frühjahrszecken präferieren warme, trockene als auch sonnige Orte, weshalb man sie vorwiegend in Trockenwiesen, Waldrändern und in lichten Wiesen findet. Aufgrund der Höhe, der dort wachsenden Pflanzen, befallen diese roten Zecken Hunde häufig am Kopf- und Nackenbereich. Deshalb bietet sich für tägliche Spaziergänge in solchen Gegenden ein Zeckenhalsband an. Nupet, das „Floh- und Zeckenhalsband” stellt eine sehr verträgliche und wirksame Option dar.
Grundsätzlich kommt die Schafzecke am häufigsten in Mittelmeergebieten vor, wobei sie nun auch in wärmeren Gegenden in Mitteleuropa angesiedelt ist.
Gefahren der Schafzecke
Mehrere Krankheiten können durch diese rote Zecke an Hunde übertragen werden. Wie zum Beispiel das sibirische Zeckenbissfieber, das Rocky- Mountains-Fleckfieber, Hundebabesiose als auch Q-Fieber, welches in Deutschland sogar meldepflichtig ist. Eine rasche Entfernung der Schafzecke bei Vierbeiner ist daher äußerst wichtig.
Fazit zu roten Zecken beim Hund
Zecken sind blutsaugende Parasiten, welche über den Biss auch Krankheiten übertragen können. Deshalb sollte ein Vierbeiner, speziell im Frühjahr und im Herbst, auf diese Schädlinge abgesucht werden. Besonders eine rote Zecke beim Hund ist aufgrund ihrer Farbe, in einem gesättigten Zustand, leichter im Fell zu erkennen. Sobald ein solcher Parasit aufgefunden wird, muss dieser schnellstmöglich entfernt werden, da die unterschiedlichen Arten von roten Zecken zu verschiedene Krankheiten führen können. Denn trotz des ähnlichen Äußeren der Schädlinge, präferieren sie abweichende Gegenden und Wirte, welche sie befallen. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch, dass Hunde von allen Arten der roten Zecke betroffen sein können, weshalb man als Besitzer zu Sicherheitsvorkehrungen, wie Zeckenhalsbänder oder Spot-On-Mittel, greifen sollte.