Läufigkeit bei der Hündin: Was ist zu beachten?
Unkastrierte Hündinnen kommen regelmäßig in die Brunst oder Hitze. Diese wird speziell beim Hund auch als Läufigkeit bezeichnet. Die Läufigkeit ist die fruchtbare Phase des weiblichen Hundes. Ein gewisses Grundwissen ist für jeden Besitzer ratsam: Wie verläuft der Zyklus bei Hündinnen? Wie äußert sich die Hitze? Was ist währenddessen zu beachten? Und woran merke ich, wenn etwas nicht stimmt?
Als Besitzer einer Hundedame wirst du dich früher oder später mit dem Thema Läufigkeit beschäftigen müssen. Immerhin soll deine kleine Freundin weder ungewollt trächtig werden, noch unschöne Flecken auf Boden und Polstermöbeln hinterlassen. Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, welche Veränderungen im Rahmen der Brunst normal sind, und wann du einen Tierarzt zurate ziehen solltest.
Wann ist mit einer Hitze zu rechnen?
Damit du dich auf die (erste) Brunst deiner Hündin einstellen kannst, solltest du einige grobe Daten im Hinterkopf haben.
Mit welchem Alter werden Hündinnen erstmals läufig?
Wann es das erste Mal so weit ist, hängt stark von der Rasse und Größe deiner Fellnase ab: Kleine Rassen können bereits mit einem halben Jahr läufig und somit geschlechtsreif werden, während große Hunde erst im Alter von etwa zwei Jahren in die Brunst kommen. Entscheidend dabei ist, wann die Hundedame ihr Wachstum abgeschlossen hat. Die erste Hitze verläuft bei einigen Hunden als „stille Läufigkeit“ ohne jegliche äußere Anzeichen. Teilweise geht sie auch mit einem sogenannten „Split-Östrus“ einher. Das bedeutet, die Vorbrunst findet zwar statt, die Brunst bleibt jedoch aus.
Wie oft werden Hündinnen läufig?
Auch hier spielt die Rasse eine entscheidende Rolle: Große Hündinnen sind oft nur alle acht bis neun Monate, manchmal sogar nur alle zwölf Monate läufig; kleine Hündinnen dagegen zwei- oder sogar dreimal im Jahr. Im hohen Alter werden allerdings auch kleine Hundedamen oft nur noch einmal im Jahr hitzig.
Wie lange dauert eine Brunstphase?
Die Hitze besteht aus zwei Zyklusphasen: dem Proöstrus und dem Östrus. Im Durchschnitt dauert sie drei Wochen an, es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren. Mehr dazu erfährst du weiter unten. Bei dem individuellen Hund bleibt die Dauer der Hitze in der Regel konstant.
Welche Läufigkeitsphasen gibt es?
Der Zyklus unterteilt sich bei Hündinnen in vier Phasen, deren Dauer von Tier zu Tier unterschiedlich ist. Auch hier gilt jedoch: Bei dem einzelnen Tier variiert sie meist nur wenig.
Proöstrus (Vorbrunst)
Die erste Läufigkeitsphase bringt den Vorteil mit sich, dass sie deutlich zu erkennen ist: Es kommt zu einer unübersehbaren Schwellung der Vulva und blutigem Ausfluss aus der Scheide. Letzterer kann in seiner Stärke allerdings stark variieren: Manche Hündinnen bluten nur wenig und lecken sich so sorgfältig sauber, dass sie keinerlei „Spuren“ hinterlassen. Die geschwollene Vulva ist jedoch auch bei ihnen auffällig. Solltest du die ersten Anzeichen der Vorbrunst übersehen, werden dir die Rüden, denen ihr beim Gassigehen begegnet, deutliche Hinweise liefern: Ihr Interesse an deiner Hundedame steigt bereits jetzt merklich. Während der Vorbrunst ist die Hündin noch nicht bereit für den Deckakt; du bist jedoch „vorgewarnt“, dass es bald so weit sein wird. Im Durchschnitt dauert der Proöstrus neun Tage; es sind jedoch starke Schwankungen möglich, die von drei bis zu 17 Tagen reichen können.
Östrus (Brunst)
Mit dem Übergang in den Östrus ist Vorsicht geboten, denn ab jetzt sind ungewollte Trächtigkeiten möglich. Deine Fellnase ist Rüden gegenüber zugeneigt und toleriert ihre Annäherungsversuche, indem sie ruhig stehen bleibt und ihre Rute zur Seite klappt. Du kannst diesen sogenannten Duldungsreflex auch selber testen, indem du deinen Liebling an der Kruppe kraulst. Die körperlichen Anzeichen sind in der Brunst weniger deutlich ausgeprägt als in der Vorbrunst: Die Vulva schwillt allmählich ab und der zuvor deutlich blutige Scheidenausfluss nimmt eine schleimige bis wässrige Konsistenz an. Die Farbe verändert sich von einem satten Dunkelrot zu einem schwächeren Rosa. Im Schnitt dauert der Östrus neun Tage. Schwankungen zwischen drei und 21 Tagen sind möglich. In diesem Zeitraum finden mehrere Ovulationen (Eisprünge) statt.
Metöstrus (Nachbrunst)
Während der Nachbrunst kommt es zu einem allmählichen Rückgang der Läufigkeitssymptome: Die Vulva schwillt vollständig ab und der Vaginalausfluss verschwindet. Das Interesse der Rüden an deiner Hündin lässt nach und sie zeigt keinen Duldungsreflex mehr. Hormonelle Ruhe herrscht deswegen allerdings noch lange nicht: Im Metöstrus produziert der Körper des weiblichen Hundes das Schwangerschaftshormon Progesteron; unabhängig davon, ob sie tatsächlich tragend ist. Nach drei bis vier Monaten sinkt der Progesteronspiegel wieder, stattdessen wird jetzt das Hormon Prolaktin produziert. Dieses stimuliert die Milchproduktion und das Brutpflegeverhalten; es kann zur sogenannten Scheinträchtigkeit kommen. Viele Hündinnen zeigen in dieser Zeit Nestbauverhalten und „bemuttern“ Stofftiere oder Spielzeuge.
Anöstrus (Ruhephase)
Der Zeitraum zwischen der Nachbrunst und der nächsten Vorbrunst wird als Ruhephase bezeichnet. Entsprechend hält der Anöstrus mehrere Wochen bis Monate an. Die Sexualhormone bleiben jetzt auf einem Niveau, die Hundedame zeigt keine Läufigkeitssymptome und ist nicht empfängnisbereit.
Was ist während der Hitze zu beachten?
Oberste Priorität während der Brunst hat die Vermeidung einer Trächtigkeit. Lasse deine Hundedame während des Spaziergangs daher nicht von der Leine. Auch im Garten solltest du sie grundsätzlich beaufsichtigen: Rüden, die eine läufige Hündin wittern, überwinden nahezu jeden Zaun. Selbst Paarungen durch Zaunmaschen kommen regelmäßig vor! Meide nach Möglichkeit Routen, auf denen euch viele andere Hunde begegnen; der Duft läufiger Hündinnen ist für unkastrierte Rüden unwiderstehlich. Um Sessel, Sofas und so weiter vor Flecken zu schützen, kannst du deiner Hundedame ein Höschen oder eine Windel anziehen. Gewöhne sie am besten bereits vor der ersten Hitze daran.
Wie verändert sich das Verhalten während der Brunst?
Inwieweit sich die Hitze auf das Verhalten eines Hundes auswirkt, ist von Tier zu Tier verschieden. Einige typische Läufigkeitssymptome sind:
- vermehrtes Putzen, vor allem im Genitalbereich
- vermehrtes Markierverhalten
- besonders anhängliches und liebebedürftiges Verhalten
- Aufmüpfigkeit
- vermehrtes Schnüffeln und Interesse an anderen Hunden
- verminderter Appetit
Achtung: All diese Verhaltensweisen können, müssen jedoch nicht auf eine Brunst zurückzuführen sein. Auch ein gesundheitliches Problem kann ursächlich sein. Bemerkst du bei deinem Liebling eine entsprechende Veränderung, ohne dass körperliche Anzeichen einer Hitze vorhanden sind, wende dich bitte an dein Tierärzteteam bei Dr. SAM.
Wann sollte ich einen Tierarzt zurate ziehen?
Neben den genannten Punkten gibt es noch einige Alarmzeichen, die einen Check-up beim Fachmann erfordern. Dazu gehören:
- Abgeschlagenheit, Fieber
- eitriger, übelriechender Vaginalausfluss
- ausbleibende Brunst
Anhand einer gründlichen allgemeinen sowie gynäkologischen Untersuchung kann der Tierarzt die Ursache rasch ermitteln.
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