Zahnstein beim Hund – Was du dagegen tun kannst | Dr. Sam

Zahnstein beim Hund – Was du dagegen tun kannst

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 20. März 2022 | Lesezeit: 16 min
Hund mit Zahnstein kaut auf Teppich

Fast jeder kennt es. Die gelblich bis braunen Ablagerungen und Verfärbungen auf den Zähnen unserer Hunde und wie wir sie loswerden. Die Hygiene und Pflege der Zähne unserer Hunde ist ein wichtiger Punkt der allgemeinen Gesundheit. Schlechte Zähne können schwerwiegende Folgen mit sich bringen, daher sollte die Maulhöhle regelmäßig kontrolliert werden.

Definition

Zahnstein entsteht durch Zahnbeläge, das sog. Plaque, die Reste von Futter und Bakterien beinhalten und mit der Zeit hart werden. Durch die sich darauf sammelnden Beläge bildet sich immer mehr Zahnstein.

Man sollte seine Hunde von Welpenalter an daran gewöhnen, dass man sich als Besitzer die Zähne und die Maulhöhle anschaut. Es macht Tierarztbesuche und die Zahnpflege in der Zukunft einfacher. 

Ursache

Zahnbelag (Plaque) und Zahnstein kann aus verschiedenen Gründen entstehen:

  • Genetisch bedingt: Leider gibt es mittlerweile sehr viele Hunderassen die trotz Zahnpflege extrem zu Zahnstein neigen. Das ist allerdings nicht die Schuld des Besitzers, sondern rassebedingt. Es sind vor allem die kleinen Hunderassen (z.B. Chihuahua, Shi-Tzu oder Yorkshire Terrier), die große Probleme damit haben. Durch den zu kleinen Kiefer und den engen Zahnzwischenräumen bietet ihre Maulhöhle die perfekten Orte zum Ansetzen von Zahnstein. Zusätzlich unterscheidet sich die Mundflora kleiner Hunderassen stark von der, der größeren Hunde. Diese begünstigt das Entstehen von Zahnstein.
  • Weiches Futter: Hunde die ausschließlich mit Dosenfutter ernährt werden und zu dem niemals etwas wirklich kauen müssen, haben leider nicht die Möglichkeit durch das Kauen die Zähne mechanisch zu reinigen. Zudem kann sich Nassfutter leichter auf bestehende Beläge setzen oder in den Zwischenräumen hängen bleiben. Bezüglich dieses Aspekts ist man sich allerdings nicht einig. Andere Studien zeigen, dass beim Trockenfutter mehr Plaque entsteht und somit auch mehr Zahnstein.
  • Zucker: In vielen Futtermitteln und Leckerchen werden Zucker und andere Inhaltsstoffe verarbeitet, um es für die Hunde attraktiver zu machen. Der Besitzer freut sich, dass es dem Hund schmeckt. Doch Folge dessen sind Karies und Zahnbelag.
  • Zu wenig Bewegung: Ist ein Hund aktiv in Bewegung fängt er, in der Regel, irgendwann leicht an zu hecheln und es bildet sich vermehrt Speichel. Die Reinigung der Zähne durch Speichel und Zunge sind ein wichtiger Bestandteil der Maulhygiene. Das Gleiche gilt für Hunde, die sehr wenig trinken und eine trockene Maulhöhle haben. Bakterien können sich zu diesen Bedingungen leichter vermehren und Plaque bilden.

Symptome und Diagnose

Bei dem einen Hund ist es mehr, bei dem anderen weniger. Besonders oft betroffen sind die Backen-, Reiß- und Eckzähne des Oberkiefers. Du solltest dir zuerst ein Bild des Gebisses deines Hundes machen bevor du mit der Pflege beginnst. Wie viel Zahnstein hat er? Sollten die Zähne professionell gereinigt werden? 

  • Zahnfarbe: Die Zähne deines Hundes sollten größtenteils weiß sein. Auf der ein oder anderen Stelle dürfen durchaus leichte Verfärbungen vorhanden sein. Doch bildet sich auf einigen Zähnen bereits eine braune, dicke Schicht ist es ein Hinweis darauf, dass sich Zahnstein oder Zahnbelag bildet. 
  • Zahnfleisch: Das an die Zähne angrenzende Zahnfleisch sollte immer rosa gefärbt sein. Nach Stress oder Anstrengung ist es natürlich etwas dunkler. Bei Zähnen mit Belag oder sogar Zahnstein wirst du feststellen, ist der Rand des Zahnfleisches stark gerötet und gereizt. Oft fängt es schon bei kleinster Berührung an zu bluten, da es durch die Bakterien, die sich auf dem Belag befinden, entzündet ist.
  • Geruch: Hat ein Hund sehr starken Zahnstein, entwickelt dieser einen extremen Geruch aus dem Maul. Sowohl der Belag der Zähne als auch die Entzündungen des Zahnfleisches riechen stark!
  • Probleme beim Kauen: Zähne die über eine lange Zeit in einem sehr schlechten Zustand sind verursachen langfristig natürlich Schmerzen. Daher vermeiden betroffene Hunde meist hartes Futter, speicheln oder verweigern das Fressen ganz. 

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten zur Zahnpflege deines Hundes. Vorab solltest du gemeinsam mit einem Tierarzt die Zähne deines Hundes beurteilen. Unsere Tierärzte schauen sich gerne die Maulhöhle deines Vierbeiners bei einem Videoanruf an und beraten dich zum weiteren Vorgehen.

Oft reiben Hunde mit Zahnschmerzen mit den Pfoten am Maul oder mit der Schnauze an Möbeln entlang. Auch Schwellungen des Gesichtes oder der Nase können auf ein Zahnproblem oder Zahnstein hinweisen. In diesem Fall ist längst Zeit zu handeln! 

Therapie und Vorbeugung

Auch wenn dein Hund bereits schlechte Zähne haben sollte, ist es nicht zu spät etwas zu tun. Hier die 5 effektivsten Möglichkeiten:

  1. Professionelle Zahnreinigung: Je nach Zustand der Zähne ist es möglich, dass die Zähne bevor du sie selber Pflegen kannst, einmal professionell beim Tierarzt gereinigt werden müssen. Dies passiert, wie auch bei uns Menschen, mit einem Ultraschallscaler, der den Zahnstein effektiv vom Zahn löst. Wird eine solche Behandlung vorgenommen, ist es sinnvoll die Zähne im Anschluss polieren zu lassen. Die dadurch entstehende glatte Oberfläche ist weniger anfällig für Zahnbelag. 
  2. Zähne putzen: Egal ob nach einer Zahnreinigung oder zur Vorbeugung von Zahnstein bei Hunden ist es empfehlenswert seinen Hunden die Zähne zu putzen. Da die Ernährung der Hunde heutzutage nicht mehr der eines Wolfes entspricht, hat sich auch die mechanische Zahnreinigung beim Kauen von Beutetieren geändert. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten auf dem Markt, vom Zahn-Fingerling bis hin zur elektronischen Ultraschallzahnbürste. Wichtig ist ausschließlich eine für Hunde vorgesehene Zahnpasta zu verwenden! Zahnpasta für Menschen enthält Inhaltsstoffe die für Hunde giftig sind. Hierzu beraten dich gerne unsere Tierärzte. 
  3. Kauartikel: Jeder Hund sollte 1-2x pro Woche einen Kauartikel bekommen, mit dem sie ihre Zähne ordentlich reinigen. Der Kauartikel sollte natürlich der Größe deines Hundes entsprechen und bei gierigen Hunden nicht leicht zu verschlucken sein. Hierzu bietet sich sehr gut Rinderkopfhaut, Schweineohren oder ähnliche Produkte aus getrockneter Haut oder Knorpel an. 
  4. Kauspielzeug: Auch die Spielzeugabteilung der Hunde bietet mittlerweile einiges an Zahnpflegeprodukten. Angefangen mit Kunststoffspielzeugen mit Strukturen, die den Zahn putzen sollen bis hin zur Holzwurzel (aus dem Fachhandel) die Aufgrund ihrer Struktur den Belag beseitigt. Hierbei ist zu beachten was für den Hund interessant ist und auch genutzt wird. Vorteil ist, der Hund ist beschäftigt ohne zu fressen. 
  5. Zahnpflegeprodukte: Neben der mechanischen Zahnreinigung gibt es auch viele weitere Produkte z.B. unser Anti-Plaque Pulver, das man in das Futter gibt.

Schlechte Zähne und eine schlechte Maulhygiene bei Hunden kann langfristig Folgeschäden verursachen. Das dauerhafte Abschlucken der Bakterien verursacht schwerwiegende Schäden am Herzen!

Wir empfehlen euch zur Unterstützung unser Dr. SAM Produkt, das speziell von unseren Tierärzten entwickelt wurde.

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