Wenn die Katze schnurrt
Eine schnurrende Katze ist der Inbegriff von Entspannung und Wohlbefinden – nicht nur der Katze geht es offensichtlich gut, wenn sie schnurrt, auch auf ihren Menschen wirkt das klangvolle Brummen meist sehr beruhigend. Tatsächlich ist das Katzenschnurren eine ganz besondere Lautäußerung, die noch nicht abschließend erforscht ist. Außer den Katzen beherrschen nur noch ganz wenige andere Tierarten diese Fähigkeit.
Wie das Geräusch entsteht
Obwohl Katzen seit Jahrtausenden mit uns Menschen zusammenleben und nach wie vor zu den beliebtesten Haustieren gehören, ist die Entstehung des Schnurrgeräusches bis heute ein wissenschaftliches Rätsel. Klar ist bislang nur, dass es sich dabei um stimmlose Vibrationen handelt, die sowohl beim Einatmen, wie auch in der Ausatmung erzeugt werden und Frequenzen von durchschnittlich 27-44 Hertz erreichen. Allerdings sind in Einzelfällen auch niedrigere oder deutlich höhere Frequenzen möglich. Die dabei erzeugte Lautstärke kann im Einzelfall variieren – als „lautester Schnurrer der Welt“ erreichte der britische Kater Merlin mit knapp 70 Dezibel beinahe die Lautstärke eines Rasenmähers und sicherte sich 2015 einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde.
Das Besondere am Katzenschnurren ist die kontinuierliche Tonerzeugung – selbst über mehrere Stunden, kann eine Katze ohne Unterbrechung dauerschnurren, ohne sich dabei anzustrengen. Sie kann sogar, während sie schnurrt, gleichzeitig noch andere Töne von sich geben, schlafen oder auch Futter und Wasser aufnehmen, ohne den Dauerbrummton zu unterbrechen. Das typische Katzenschnurren beherrschen alle Vertreter der Kleinkatzen – dazu zählen neben unseren Hauskatzen auch die Wildkatze, Luchs und Puma, der afrikanische Serval oder der amerikanische Ozelot. Großkatzen wie Tiger und Löwen dagegen schnurren entweder gar nicht oder in abgewandelter Form und nur während der Ausatmung.
Über den Ursprung des Schnurrens unserer Katzen gibt es unterschiedliche Theorien, von denen aber bislang keine endgültig bewiesen werden konnte:
- Kehlkopf-Zwerchfell-Theorie:
Das schnelle Zucken der Kehlkopfmuskulatur und des Zwerchfells versetzen die Stimmlippen in rhythmische Schwingungen und dadurch die Atemluft sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen in eine Dauer-Vibration, die als Katzenschnurren zu hören ist. (Diese Theorie gilt heute als die wahrscheinlichste)
- Zungenbein-Theorie:
Bei allen Kleinkatzen ist das Zungenbein, welches die Zunge mit dem Schädelverbindet, vollständig verknöchert, sodass die vorbei strömende Atemluft durch Reibung einen Dauerton erzeugt; bei den Großkatzen und anderen Säugetieren ist es dagegen elastisch, daher schnurren sie nicht, oder nur kurz beim Ausatmen.
- Theorie der falschen Stimmbänder:
Anatomisch finden sich bei Katzen zwei kleine Hautfalten, die hinter den eigentlichen Stimmbändern liegen; deren Rolle bei der Entstehung des Schnurrgeräusches gilt aber inzwischen als widerlegt.
- Schnurren aufgrund von Blutwallungen:
Diese Theorie besagt, dass durch die Bewegungen des Zwerchfells, die dort hindurch laufende große Hohlvene bei Katzen rhythmisch zusammengedrückt würde, wodurch sich die Fließgeschwindigkeit des Blutes verändert und so der Schnurr-Ton erzeugt wird. Heute gilt diese Theorie aber als falsch, da ansonsten auch andere Tiere schnurren können müssten. Und auch wenn bereits neugeborene Kätzchen an der Zitze der Mutterkatze mit dem Wohlfühlgeräusch beginnen, müssen sie diese spezielle Lautäußerung erst noch üben. Es dauert tatsächlich eine ganze Weile, bis die junge Katze genauso intensiv und ausdauernd schnurrt wie ihre Mutter.
Die Bedeutung vom Schnurren
Auch wenn die Entstehung des Schnurrens noch ungeklärt ist, sind die Gründe fürs Schnurren um so besser erforscht. Denn Katzen schnurren tatsächlich in sehr unterschiedlichen Situationen, und aus vielen verschiedenen Gründen – allerdings niemals, wenn sie sich gerade in einer aggressiven Stimmung befinden. Das Katzenschnurren hat eine sehr beruhigende Wirkung – und zwar sowohl auf den Menschen, der seine Katze gerade streichelt, als auch auf die Katze selbst. Und so kann man das sonore Brummgeräusch zum Beispiel auch hören, während sich eine Katze gerade in der Geburt befindet. Dabei schnurrt sie zum einen, um die Wehenschmerzen zu regulieren, zum anderen aber auch, um ihre neugeborenen Kitten zur Milchquelle zu leiten.
Auch später wird beim Säugen der Jungtiere wieder ausdauernd geschnurrt. Die Mutterkatze, die ihre Kätzchen auf diese Weise beruhigt, als auch von den Kitten selber, während sie trinken. So weiß die Mutter, dass ihre Kinder satt und zufrieden sind – das Geschnurre als Zeichen des Wohlbefindens also. Junge Katzen fordern sich außerdem schnurrend zum gemeinsamen Spiel auf. Erwachsene Katzen behalten dieses Verhalten oft bei, wenn sie von ihren Menschen Aufmerksamkeit in Form von Streicheleinheiten, oder auch Futter haben möchten. Besonders anhängliche Katzen begrüßen ihren Menschen oft bereits schnurrend an der Haustür, wenn dieser nach einiger Zeit der Abwesenheit nach Hause kommt. Treffen sich zwei ausgewachsene Katzen, kann die ranghöhere, dominante Samtpfote durch lautes Geschnurre ihrem unterlegenen Gegenüber signalisieren, dass sie nicht auf Streit aus ist. Eine rangniedere Katze versucht schnurrend, einen möglichen Angriff des ranghöheren Artgenossen zu unterbinden. Hier dient die Lautäußerung also zur Vorbeugung vor unnötigem Stress und Streit. Und auch in anderen stressigen Situationen, die bei der Katze Angst auslösen, kann sie sich schnurrend selber beruhigen.
Die positive Wirkung des Schnurrens
Wenn eine Katze wohlig schnurrt, setzen in ihrem Stoffwechsel einige nachweisbare Vorgänge ein. So wird das Hormon Serotonin ausgeschüttet, das auch gerne als „Glückshormon“ bezeichnet wird. Dieser Botenstoff reguliert im Körper einige wichtige Prozesse, etwa die Körpertemperatur, den Appetit oder das emotionale Empfinden. Beispielsweise bewirkt ein ausreichend hoher Serotonin-Spiegel ein Gefühl von innerer Ruhe und Gelassenheit, ein Mangel dagegen kann depressive Verstimmungen oder auch Aggressionen hervorrufen. Auch die eigene Schmerzbewertung wird über die Serotonin-Ausschüttung gesteuert. So können Schmerzreize durch dieses Hormon sowohl verstärkt als auch abgeschwächt werden. Befindet sich die Katze beispielsweise in der Geburt, wird der Wehenschmerz durch das Serotonin gehemmt und die Katze gleichzeitig in euphorische Stimmung versetzt (Gleiches gilt übrigens auch beim Menschen).
Inzwischen gehen Wissenschaftler zudem davon aus, dass durch das Schnurrgeräusch und die dabei entstehende gleichmäßige Vibration, auch mechanische Wirkungen auf den Katzenkörper ausgeübt werden. So werden Muskeln aktiviert, Stoffwechselvorgänge angekurbelt und die Zellbildung vorangetrieben. Das hat sogar positive Auswirkungen auf die Gewebeheilung und Knochenbildung, sodass selbst Knochenbrüche durch das Katzenschnurren schneller wieder heilen könnten. Diese Vorteile macht sich die Humanmedizin beispielsweise in der Betreuung von Sportlern/Sportlerinnen oder auch in der Geriatrie zunutze, indem mittels Vibrationserzeugung Muskeln aufgebaut und Gewebe gestärkt werden sollen. Katzen betreiben auch keinen regelmäßigen Sport, wie wir Menschen, sie liegen meist den ganzen Tag nur rum, bis auf ein paar wenige Spieleinheiten. Sie müssen sich also anders fit halten. Durch die andauernde Vibration werden Knochen, Muskeln und Gewebe gestärkt.
Welche anderen Tierarten können schnurren?
Neben den Kleinkatzen gibt es nur sehr wenige andere Tiere, bei denen ein Schnurrgeräusch nachgewiesen werden konnte – dazu zählen etwa die Hyänen, das Braunborsten-Gürteltier oder auch die Schleichkatzen, die aber keine echten Katzen sind, sondern zu den „Katzenartigen“ gerechnet werden. Allerdings ist über die Entstehung der schnurrenden Lautäußerungen bei diesen Tieren noch weniger bekannt als bei unseren Katzen
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