Blasenentzündung bei Katzen - Wie du handeln musst | Dr. Sam

Blasenentzündung bei der Katze – Wie du handeln musst

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 24. März 2022 | Lesezeit: 18 min
Katze mit Blasenentzündung trinkt aus Wassernapf zu Hause

Blasenentzündungen können sehr schmerzhaft und unangenehm für Katzen sein. Wenn die Katze oft aufs Katzenklo geht und sogar unsauber ist kann das für eine Blasenentzündung sprechen. Ernst wird es wenn man blutigen Urin in der Wohnung oder vor der Katzentoilette findet. Erfahre hier mehr über die unterschiedlichen Ursachen und Erkrankungen der Harnblase.

Definition

Die Blase gehört mit zu den Harnwegen und dient als Sammelstelle für den Urin. Als dehnbares Organ kann sie ein gewisses Volumen auffangen, muss es aber auch aktiv über die Harnröhre abführen können. Im Urin ist nämlich nicht nur Wasser enthalten, sondern auch für den Körper zum Teil giftige Abfallprodukte, die über diesen Weg ausgeschieden werden sollen. Die Schleimhäute (med. Urothel) kleiden die Harnwege von innen aus. Ihre Aufgabe besteht nicht nur in der Trennung vom Urin zu anderen Körper eigenen Flüssigkeiten, sondern sie erfüllen auch eine gewisse Schutzfunktion bei bakteriellen Infektionen oder Verletzungen. Wenn diese Schutzfunktionen gestört werden kann es sogar zu aufsteigenden Infektionen in den Harnwegen führen und Bakterien können sich weiter ausbreiten. SchwellungenÜberreizungen oder sogar Verstopfungen dieser Wege führen also zu Schmerzen und Stress beim Harnabsatz. 

Ursache

Es gibt unterschiedliche Ursachen weswegen es bei einer Katze zu einer Blasenentzündung kommt. Das sind die Top 7 Ursachen sind:

  • Stress
  • Harnkristalle bzw. Harnsteine
  • idiopatische Entzündung (ohne erkennbaren Grund)
  • geringe Wasseraufnahme
  • bakterielle Infektionen
  • Diabetes mellitus
  • Übergewicht und Bewegungsmangel

Übergewicht und Bewegungsmangel auch eine zu geringe Wasseraufnahme. Nicht ausreichende Trinkmengen führen unter anderem zur starken Konzentration der Stoffe im Urin und können darüber Kristallbildungen fördern. Dies ist ebenfalls der Fall, wenn die Ernährung der Katze zu mineralstoffhaltig ist. Verschlüsse können durch Kristallbildung und die daraus entstehenden Steine auftreten, aber auch durch stark geschwollene Schleimhäute der Harnwege. Bei einem Verschluss der Harnröhre käme es sonst zu einem Rückstau über die Harnleiter in die Nieren, was sehr schädlich für diese ist. 

Auch falsche bzw. nicht ausreichende Säuregrade des Urins begünstigen Blasenentzündungen bei Katzen. Denn der pH Wert bei Katzenurin liegt normalerweise bei ca. 6,5 und zeigt so also ein leicht saures Säure-Basen Verhältnis.

Anfälliger für Blasenentzündungen sind auch Katzen, die unter einer Stoffwechselerkrankung, wie z.B. Diabetes mellitus, oder grundsätzlich an zu viel Stress leiden. 

Selbstverständlich gibt es noch andere Ursachen für eine Blasenentzündung bei der Katze, die auch tumoröse oder andere Fehlbildungen in den Harnbereichen mit einschließen. 

Grundsätzlich steht bei Katzen nicht die direkte bakterielle Infektion an erster Stelle bei den Ursachen für Blasenentzündungen. 

Allerdings kommt es im Verlauf von Beschwerden der Harnwege meist zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion, da die eigene Schutzfunktion der Blase gestört wird. Das heißt, dass Bakterien ihren Weg in die Harnblase finden, da eine Vorschädigung oder ein Problem vorliegt.

Darüber hinaus besteht bei Katzen die Möglichkeit, dass es sich um eine sogenannte feline idiopathische Zystitis (FIC)handelt. Diese Erkrankung entsteht durch noch unbekannte (idiopathisch) Gründe und führt zu einer sterilen (ohne Krankheitserreger) Entzündung der Blase

Symptome und Diagnose

Die Symptome einer Blasenentzündung sind meistens ganz klar zu erkennen. Die Top Symptome einer Blasenentzündung bei Katzen:

  • Unsauberkeit, „Verlieren“ von Urin
  • zu häufiger Harnabsatz
  • blutiger Urin
  • Schmerzäußerungen beim Wasserlassen
  • häufiges Lecken der Genitalien

Häufig wird durch die körperlich sehr unangenehmen Schwellungen der Harnbereiche eine Schmerzäußerung beim Urinieren beobachtet. Dies äußert sich häufig durch Miauen oder Stöhnen beim Harnlassen. Darüber hinaus sieht man seinen Vierbeiner häufiger zu der Toilette laufen und vermehrt, oder sogar daneben urinieren. Diese „Unsauberkeit“ sieht man auch bei Freigänger Katzen, die sonst gewöhnt sind draußen Urin abzusetzen und das normalerweise auch bevorzugen. Sie beginnen plötzlich vermehrt drinnen umher zu laufen, zu miauen und an Stellen teils tröpfchenweise ihren Urin zu verlieren. Nicht selten ist auch Blut mit in den Urin gemischt und nach dem Absatz wird sich intensiv die Genitalregion geputzt. 

Diese Verhaltensmuster scheinen dann nicht mehr aufzuhören und deine Katze spult immer wieder diese veränderte Routine ab.

In dem Moment wo dein Vierbeiner unter deutlichen miauen immer wieder auf Urin presst, sich krümmt und kein Tropfen Urin kommt ist es ein Signal, dass die Harnröhre verstopft ist. In dieser Situation handelt es sich um einen Notfall!

Die Diagnose wird dann durch eine ausführliche Befragung zum Krankheitsbild. Grundsätzlich wird versucht eine Urinprobe zu analysieren und im Falle von Kristallen im Urin, oder gar verstopften Harnwegen ein Röntgenbild erstellt. 

Eine Urinprobe wird im ersten Schritt besonders auf das Vorkommen von Entzündungszellen, Blutbestandteilen und pH Wert analysiert. Ebenfalls wird überprüft ob sich Zuckerbestandteile darin befinden und ob eine genügende Konzentrationsfähigkeit des Urins möglich ist. Dies kann in weiteren Krankheitsfällen (z.B. Diabetes mellitus Erkennung) sehr aufschlussreich sein.

Quelle: stock.adobe.com/lightspruch

In einigen Fällen kann es auch notwendig sein eine sterile Harnprobe direkt aus der Blase zu gewinnen. Dies geschieht in der Regel unter Ultraschallkontrolle. Im Anschluss wird die Probe näher untersucht und gegebenenfalls auf bakterielle Erreger näher analysiert. Diese Laboruntersuchungen schließen mit unter die Anfertigung von einem Antibiogram (Resistenztest) mit ein. Dieses Antibiogram gibt Aufschluss über Antibiotika die eine Wirksamkeit gegen den nachgewiesenen Keim bieten und angewendet werden können. 

Kristalle die im Urin beobachtet werden können werden in einer mikroskopischen Untersuchung des Harns sichtbar. Haben sich diese Kristalle zu Steinen formiert können sie im Röntgenbild darstellbar sein und sind gerade bei den Notfällen mit nicht mehr passierbarer Harnröhre notwendig. 

Zu den unterschiedlichen Kristallen, die bei Katzen beobachtet werden gehören Struvit- und Calcium-Oxalat Kristalle. 

In den Fällen mit akuter Verstopfung der Harnröhre und eventuell auch zurück gestauten Urin sind Blutuntersuchungen indiziert. 

Therapie 

Die Therapie einer Blasenentzündung hängt meistens von der Ursache ab. Diese Maßnahmen werden meistens getroffen:

  • An erster Stelle steht bei der Therapie von Blasenentzündungen und anderen Erkrankungen der Harnwege eine ausreichende Aufnahme von Wasser. Dies kann z.B. durch das aufstellen von mehreren Näpfen oder einem Trinkbrunnen unterstützt werden. Außerdem sollte einem vielleicht vorhandenen Übergewicht mit mehr körperlicher Aktivität entgegen gewirkt werden, z.B. durch vermehrtes Spielen. 
  • Eine stressarme Umgebung, genauso wie eine gute Hygiene der Katzentoilette wirken nicht nur im akuten Fall einer Blasentzündung positiv, sondern ist auch ein wichtiger unterstützender Punkt bei der Prophylaxe (Vorbeugung). 
  • Im Falle einer Blasenentzündung kommen auch Antibiotika dazu, sowie die Verabreichung von Schmerzmitteln. Zum einen werden die bakteriellen Erreger abgetötet, aber auch die Schmerzen und vorhandene Schwellungen gelindert. 
  • Zusätzlich können krampflösende Mittel angewandt werden, die insbesondere bei Katzen die eine Schwäche beim aktiven Harnabsatz zeigen unterstützend wirken. 
  • Sind Harnsteine durch Kristalle entstanden kommt es meist zu notwendigen operativen Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, damit die ableitenden Harnwege wieder frei sind. Im Anschluss dazu wird generell zu einer Fütterungsumstellung geraten. 
  • Das liegt daran, dass man eine starke Neubildung der Kristalle durch mineralstoffärmere Nahrung eindämmen kann und den pH Wert des Urins so senken kann. Dieser saure pH Wert wirkt dann prophylaktisch für bakterielle Infektionen in den Harnwegen.

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