Herbstgrasmilben beim Hund: Was du dagegen machen kannst
Herbstgrasmilben sind für den Hund ein leidiges Thema: Die Larven der weltweit verbreiteten Parasiten befallen vor allem die Füße ihrer Wirte und führen dort zu Hautirritationen verschiedenen Ausmaßes. Wie stark ein Tier befallen wird und wie empfindlich es reagiert, ist individuell unterschiedlich.
Erst gestern habt ihr einen schönen Herbstspaziergang durch Wald und Wiesen gemacht und heute beginnt dein Hund plötzlich, seine Pfoten zu beknabbern, sich im Kopfbereich zu kratzen oder unruhig an Gegenständen zu reiben? Dann hat er möglicherweise Grasmilben, genauer gesagt die Larven der Milbe, von eurem Ausflug mitgebracht.
Definition
Die Herbstgrasmilbe (Neotrombicula autumnalis), oder vereinfacht Grasmilbe, gehört zu den Milben und somit zu den Spinnentieren. Sie lebt im Erdboden und ernährt sich von abgestorbenen Pflanzenteilen. In Europa kann die Milbe je nach Witterung bereits ab April aktiv sein; in Deutschland stellt sie vor allem zwischen Juli und Oktober ein Problem für unsere Hunde dar. Daher wird sie häufig auch als Herbstgrasmilbe bezeichnet.
Herbstgrasmilben legen ihre Eier im Erdboden ab, wo nach etwa vier Wochen die Larven schlüpfen. Diese warten im hohen Gras auf einen vorbeikommenden Wirt. Das kann ein Mensch, ein Hund oder ein anderes Tier sein. Bei Berührung klammern sich die Milbenlarven an der Körperoberfläche des Wirtes fest und begeben sich auf die Suche nach einem feuchtwarmen Bereich, in dem die Haut möglichst dünn ausgebildet ist.
Hat die Larve eine geeignete Körperstelle gefunden, ritzt sie die Haut mit ihren scharfen Mundwerkzeugen an und setzt ihren enzymhaltigen Speichel frei. Dieser führt zu einer Zersetzung des Gewebes, von dem sich die Larve anschließend ernährt. Eine Mahlzeit kann mehrere Tage in Anspruch nehmen; danach verlässt die Larve ihren Wirt wieder. Der Speichel kann bei dem betroffenen Tier währenddessen zu starken allergischen Hautreaktionen führen.
In einigen Ländern außerhalb Europas können die Larven darüber hinaus ansteckende Krankheiten übertragen. Eine Übertragung der Larven von Tier zu Tier oder zwischen Tier und Mensch ist allerdings nicht möglich; Hunde und sonstige Wirte infizieren sich ausschließlich, indem sie die Larven der Milbe unfreiwillig vom Boden aufsammeln.
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Symptome und Diagnose
Die Parasiten finden sich beim Hund vorrangig im Bereich der Zehenzwischenräume, der Leistengegend, der Augen und der Nase. Daher treten die typischen Symptome vor allem dort auf. Auch diagnostische Proben müssen direkt aus den befallenen Bereichen entnommen werden. Vom Biss der Larve bis zum Auftreten der Symptome vergehen etwa 24 Stunden.
Die 3 häufigsten Symptome eines Herbstgrasmilbenbefalls bei Hunden sind:
- Hautrötungen mit Quaddel-, Pustel- und Krustenbildung
- Juckreiz mit Kratzen, Reiben, Belecken und Beknabbern befallener Areale
- Fellverlust und Wunden infolge des Juckreizes
Die Symptome beschränken sich dabei auf die unmittelbar betroffenen Hautstellen. Wie deutlich sie ausgeprägt sind, hängt von der Stärke des Befalls und der Empfindlichkeit des individuellen Tieres ab. Da die Larven der Herbstgrasmilbe keinen Frost vertragen, sind Hunde im Winter grundsätzlich symptomfrei.Das Kratzen und Benagen der juckenden Areale kann bakterielle Sekundärinfektionen nach sich ziehen: Es entstehen Hautläsionen, die eine Eintrittspforte für Bakterien aus der Umgebung und dem Speichel des Hundes darstellen. Vor allem bei ausbleibender Therapie sind in der Folge massive, eitrige Hautentzündungen möglich.
Häufig liefern die Symptome des Hundes in Kombination mit der Jahreszeit bereits eine starke Verdachtsdiagnose. Bei der Untersuchung sind die rötlichen oder orangefarbenen Larven, vor allem bei Hunden mit einer hellen Fellfarbe, bereits mit bloßem Auge zu erkennen. Eine sichere Diagnose liefert ihre Betrachtung unter dem Mikroskop.Stellt der Tierarzt keine Herbstgrasmilben fest, sind weitere diagnostische Maßnahmen notwendig, um die Ursache für die Hautirritationen und den Juckreiz festzustellen.
Therapie
Da die Herbstgrasmilbenlarven ihren Wirt nach der Mahlzeit von selber verlassen, ist die Anwendung eines Parasitenmittels nicht zwingend notwendig. Stattdessen eignen sich symptomatische und lokale Therapiemaßnahmen,um den Juckreiz zu lindern und den Heilungsprozess der Haut zu fördern. Besonders gut helfen Pfotenbäder mit speziellen Milbenshampoos sowie entzündungshemmende Salben. Je nachdem, wie stark dein Hund auf den Herbstgrasmilbenbefall reagiert, können die Hautsymptome bis zu zwei Wochen anhalten. Unter tierärztlicher Therapie stellt sich in aller Regel jedoch rasch eine Besserung ein. Bleibt der Behandlungserfolg aus, liegt möglicherweise eine andere oder zusätzliche Ursache für die Symptome vor. Gegebenenfalls solltest du dich daher erneut an deinen Tierarzt wenden.
Vorbeugung
Bei Hunden, die stark unter den Larven der Milbe leiden, solltest du einige Prophylaxemaßnahmen ergreifen. Dazu gehören:
- Meiden befallener Wiesen im Herbst
- Vorverlegen des morgendlichen Spaziergangs
- Nutzung von Repellentien
- Waschen der Pfoten
- Hundeschuhe
In erster Linie empfiehlt es sich, die typischen Lebensräume der Milben während ihrer „Hochsaison“ zu meiden. Dies sind vor allem hochgewachsene Wiesen; ganz besonders solche, von denen dein Hund die Parasiten schon einmal mitgebracht hat. In den frühen Morgenstunden sind die Larven weniger aktiv, weshalb Spaziergänge zu dieser Zeit von Vorteil sind.
Alternativ oder zusätzlich kannst du dir bei deinem Tierarzt spezielle Repellentien besorgen. Dabei handelt es sich um Medikamente, die deinen Hund vor einem Befall mit Ektoparasiten schützen. Sie kommen vor allem in Form von Halsbändern sowie Spot-ons zum Einsatz. Dr. SAM unterstützt dich jederzeit gerne dabei, das richtige Parasitenmittel für deinen Liebling zu finden und es korrekt anzuwenden. Im Onlineshop von Dr. SAM findest du hervorragend wirksame Spot-On-Produkte, die noch dazu kinderleicht anwendbar sind. Ihre Wirkung hält einen Monat lang an. Gleichzeitig ist dein Liebling damit vor Zecken, Flöhe und Herbstgrasmilben geschützt.
Nach dem Spaziergang kann es helfen, die Pfoten deines Hundes mit lauwarmem Wasser zu waschen. Eventuell anhaftende Milbenlarven werden dadurch abgespült.Einige Besitzer nutzen spezielle Hundeschuhe, welche auch zum Schutz von Pfotenverbänden zum Einsatz kommen. Dadurch bieten die Pfoten den Milben keine Angriffsfläche mehr. Je nach Höhe des Grases können sie aber andere Körperstellen weiterhin befallen.
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